Seit vielen Jahren bietet RITTERSHAUS Künstlern die Möglichkeit, ihre Bilder, Fotografien und Skulpturen zu zeigen. Ab 26. Juni 2023 stellt der Fotograf Mateo Hamann im Frankfurter Büro nun seine neue Bilderreihe „Skyskrapers“ aus – eine Gegenüberstellung von Architektur und Natur. Besser lässt sich die Relativität menschlicher Größe kaum auf den Punkt bringen: Wir bauen atemberaubende Wolkenkratzer, doch am Fuße des Matterhorns bleiben wir winzig.
Simon Michaelis, langjähriger Begleiter Hamanns und Journalist beschreibt die Ausstellung so:
„Der Blick nach oben wurde Mateo Hamann in die Wiege gelegt. Er wuchs in New York auf und veröffentlichte nach dem Umzug nach Deutschland Bildbände über die Hochhäuser Frankfurts und die Architektur in Mainz und Wiesbaden. Auch seine neueste Ausstellung „Skyscrapers“ zeigt Motive aus seiner bevorzugten fotografischen Blickrichtung. Dieses Projekt führte ihn allerdings in die Natur. Hamann stellt winterliche Gipfellandschaften urbanen Gebäudegiganten gegenüber, Manhattan trifft Matterhorn.
Was zunächst gegensätzlich erscheint, wirkt bei näherer Betrachtung plötzlich gar nicht mehr so konträr. Majestätisch thronen die wolkenkratzenden Monumente über den Dingen, strecken sich gen Himmel. Die Konstanz und Ruhe, die Hochhäuser für ihn ausstrahlen, entdeckte er auch in den Bergen. Hamann komponiert seine monochromen Bilder, indem er gerade Linien sucht und sie als Referenzpunkt nutzt. Mit dem Teleobjektiv scannt er seine Objekte von unten nach oben ab, sucht Kontraste, Schatten und Reflexionen. Das alles fand er nicht nur in New York, Frankfurt und Amsterdam, sondern auch in Chamonix, Davos und Andermatt.
Ende 2018 fuhr er zum ersten Mal für eine fünftägige Fotosession in die Alpen. Vorbereitet hatte er sich nicht. Das tat er auch bei vorigen Projekten nie. Hamann will völlig unvoreingenommen fotografieren, um so seine eigene pure Sichtweise festzuhalten. Nur er, ein Auto, eine Kamera und die Berge. Auf vielen endlosen Fahrten durch die Schweiz, Frankreich und Deutschland hielt er über mehrere Jahre lang Ausschau nach alpinen Motiven im perfekten Licht. Was er dabei auch entdeckte, war seine Liebe zur Natur. „Ich habe mich in die Berge verliebt. Das Fotografieren dort war wie Meditation. Auf einem Bergpass habe ich eine Stille erlebt wie noch nie zuvor. Keine Menschen, keine Vögel, kein Wind.“
Diese absolute Ruhe strahlen alle seine Bilder aus. Sogar die, die inmitten der Großstadthektik entstanden sind. Und so finden sich durch Hamanns Blick und seine Bildsprache tatsächliche etliche Parallelen zwischen den zwei Welten. Die Skyscraper-Paare teilen Strukturen, Linien, Schatten, Schattierungen, Kontraste, Reflexionen und Erhabenheit. Hamann fotografiert keine Landschaften, er zeigt die „Architektur der Natur.“
Ansprechpartner: Dr. Michael Kühn