In den vergangenen Jahren konnten wir chinesische Investoren auf dem deutschen Markt begleiten und sie rechtlich beraten. Insbesondere 2016 war ein Jahr, in dem sehr viele chinesische Unternehmen in deutsche Firmen investierten. Wir haben beispielsweise das Unternehmen Zhongding bei mehreren Transaktionen beraten und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Hieraus, ebenso aber auch aus anderen Mandaten, können wir eine positive Entwicklung ableiten.
Ganz generell merken wir, dass die Vorbehalte potenzieller deutscher Verkäufer gegenüber chinesischen Käufern zurückgegangen sind. Es ist zunehmend normal, an Chinesen zu verkaufen. Das Vertrauen ist gewachsen, weil eine Vielzahl von Transaktionen erfolgreich verliefen. Und das, obwohl die Hürden aufgrund unterschiedlicher Verhandlungskultur und lange dauernden Genehmigungsprozessen in China nach wie vor hoch sind.
Mit zunehmender Präsenz in Deutschland und der Welt sind die Chinesen aber viel internationaler und erfahrener geworden. Zudem holen sie sich verlässliche Partner an ihre Seite, die helfen, Geschäfte strategisch, rechtlich und steuerlich einwandfrei abzuwickeln. Die vielen erfolgreichen Transaktionen wirken beruhigend auf deutsche Verkäufer, wozu auch der Fakt gehört, dass chinesische Käufer für das Auslandsgeschäft in Europa häufig europäische Manager einsetzen: Bei den bisher sechs übernommenen deutschen Unternehmen vertraut Zhongding weiterhin dem lokalen Management. Entscheidend für Vertrauen einerseits und Erfolg andererseits sind auch die Perspektiven, die sich einem Unternehmen bieten: Selbstverständlich will man durch die Finanzspritze des neuen Investors in Asien wachsen und gleichzeitig Arbeitsplätze in Europa sichern.
Viele chinesische Investoren haben das verstanden. Bleibt die Frage, wie investitionsfreudig sie künftig sein dürfen? Aus Angst, China werde die deutsche Unternehmenslandschaft leerkaufen, könnte die Politik künftig Transaktionen mit China-Bezug erschweren.